„PubMed Commons“: Beschreibung und Analyse von PubMeds neuer Kommentarfunktion

Autor/innen

  • Norbert Köhler Universitätsklinikum Leipzig Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie

DOI:

https://doi.org/10.5283/bpf.204

Abstract

Mit „PubMed Commons“ hat die weltweit größte biomedizinische Literaturdatenbank seit einigen Monaten eine Kommentarfunktion, die von Wissenschaftlern genutzt werden kann, deren Publikationen bei PubMed gelistet sind. In diesem Beitrag erfolgt eine Beschreibung und formale Analyse der bisher veröffentlichten Kommentare.

Der analysierte Datensatz enthält alle Kommentare, die im Zeitraum Juni 2013 bis Mai 2014 verfasst wurden, das Geschlecht der Kommentar-Autoren sowie das Publikationsjahr der kommentierten Zeitschriftenartikel und die Namen der Zeitschriften. Außerdem wurde überprüft,  wie viele Kommentare eine Frage bzw. einen Verweis auf weiterführende Literatur enthalten.

Von 460 verschiedenen Autoren wurden insgesamt 1.358 Kommentare verfasst, wobei gut 90% der Beiträge einmal kommentiert wurden. Knapp 30% aller Kommentare wurden von 10 Kommentar-Autoren verfasst und die Hälfte aller kommentierten Beiträge wurde in den Jahren 2013 und 2014 publiziert. Seit der öffentlichen Freigabe von PubMed Commons ist die Anzahl der monatlich verfassten Kommentare rückläufig. Ein Viertel aller Kommentare enthielt eine Frage und in zwei Dritteln fanden sich Verweise auf weiterführende Literatur. Knapp 90% der Kommentar-Autoren waren männlich.

Da in PubMed nahezu alle in der Biomedizin relevanten Zeitschriften gelistet sind, hat PubMed Commons das Potential, verlags- und zeitschriftenübergreifend eine stärkere Vernetzung der „scientific community“ zu bewirken. Bisher hat PubMed Commons jedoch kaum einen interaktiven Charakter.  

Veröffentlicht

2014-10-07

Ausgabe

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